Hast du schon einmal von einem Positiv-Tagebuch gehört? Das ist etwas ganz Einfaches, das ich immer wieder Menschen mitgebe, die zu mir kommen, und die an sich selbst leiden, überzeugt sind, dass sie nichts können, versagen, nicht viel wert sind und so weiter. Also Menschen, die mit sich selbst extrem kritisch sind, die auf alles fixiert sind, das schief geht, oder die sich selbst nicht wirklich leiden können. All das erzeugt bekanntermaßen viel Leid, und das muss ja nicht sein. Wie alles, was einfach ist, kann auch das Führen des Positiv-Tagebuches manchmal schwer sein. Es braucht nämlich ein bisschen Selbstüberwindung. Aber dann: Versprochen, es geht ganz schnell.
Du führst es am besten in deinem Kalender, entweder in Buchform, oder digital, oder du suchst dir ein kleines Heft, in das du jeden Tag am Abend das Datum schreibst und dann einen einzigen Satz oder ein paar Wörter. Es braucht also ganz wenig Platz.
Was schreibst du hinein? Immer das, was du an diesem Tag am besten gemacht hast. Das, worauf die am meisten stolz wärst, oder, wenn du nicht stolz auf dich bist, vielleicht aus Gewohnheit, auf das du stolz wärst, wenn du stolz auf dich sein könntest. Oder, im Notfall, was am wenigsten schlimm war. Wenn du also überzeugt bist, an diesem Tag bei der Arbeit nur unterirdische Leistungen gezeigt zu haben, könnte das sein, dass du ein (schlechtes) Angebot pünktlich abgegeben hast.
Wenn du einige Wochen dabei bist, beobachte, ob es dir immer noch so schwer fällt. Wie es dir insgesamt mit dir selbst geht. Und was sich sonst noch verändert hat.
Im nächsten Beitrag (am 06.10.2017) schreibe ich darüber, wie du das Tagebuch-Schreiben auch nutzen kannst, um mehr über dich selbst zu lernen.