Stell dir vor, das sagst du dir ganz laut. Was hat es für eine Wirkung? Spürst du Freude, oder verwirrt es dich, taucht Beklemmung auf oder eine Irritation?
Wenn du darauf achtest, was du selbst sagt und was andere sagen, wenn sie über etwas sprechen, das sie tun werden, fällt dir vielleicht auf, dass das Wort „muss“ sehr häufig fällt:
- Ich muss noch einkaufen
- Ich muss auflegen, die Kinder kommen gleich
- Ich muss zur Arbeit
- Ich muss mal eine Pause machen
- Ich muss dringend mehr schlafen
- Ich muss das Auto zur Werkstatt bringen
Und so weiter.
Erst einmal klingt das ganz normal. Man muss ja auch zur Arbeit, man kann es sich nicht jeden Tag aussuchen. Gleichzeitig bewirkt die häufige Benutzung des Wortes „muss“ im Innern ein Gefühl von Gezwungen-Sein, von Fremdsteuerung, von Unfreiheit, und das tut überhaupt nicht gut. Menschen, die das häufig sagen, tun es oft schon seit Jahren, und genau diese Menschen fühlen sich ganz oft eben hilflos, machtlos oder ferngesteuert.
Alles, was wir sagen, sagen wir ja nicht nur zu anderen, sondern auch zu uns selbst. Und wenn ich am Tag zwanzigmal die Formulierung „ich muss“ verwende, dann fühle ich mich anders, als wenn ich einfach sage:
- Ich gehe jetzt mal einkaufen
- Lass uns ein andermal weitersprechen, die Kinder kommen nach Hause und ich möchte kochen
- Ich gehe arbeiten
- Ich gönne mir jetzt mal eine Pause
- Ich will mehr schlafen
- Ich bringe morgen das Auto in die Werkstatt
Probier es einfach mal aus. Verzichte auf das Wort „muss“, mach eine „Muss-Diät“! Ich bin sicher: Das wird dir unendlich gut tun!