Wer ein demoliertes Selbstbewusstsein hat, dem sieht man das an der Haltung an. Anders gesagt: Wer sich schwach fühlt, hält sich auch so: Die Schultern hängen herab, der Rücken ist vielleicht gebeugt, der Gang schlurfend, kein Tonus. Der ganze Mensch sieht wackelig aus.
Aus meiner Erfahrung wird genauso und noch eher anders herum ein Schuh draus: Wer sich schlecht hält, und in der Regel geschieht das aus Gewohnheit, auch ohne besonderen äußeren oder inneren Anlass), der demoliert damit sein Selbstbewusstsein.
Nun, kannst du sagen, ist das doch eigentlich Wurst. Denn Haltung und inneres Gefühl gehen zusammen, und wenn man sich mies fühlt und das auch in der Haltung ausdrückt, ist egal, was Henne und was Ei ist.
Das ist es nicht. Denn sicher ist: Wenn du deine Haltung veränderst, dich aufrichtest, dann verändert sich auch dein Selbstbewusstsein. Ja, genau so ist es. Deshalb gehe ich häufig mit einem Menschen , der mit einer Depression zu mir kommt, auch erst einmal eine Runde spazieren. Dabei zeige ich ihm, wie erwirklich aufrecht geht. Und ich zeige ihm auch, wie er aufrecht sitzt. Und gebe ihm die Aufgabe, genau das zu üben. Was ganz häufig zu Beginn extrem anstrengend ist! Aber es lohnt sich: Wer es durchzieht, bemerkt schon nach wenigen Tagen ein verbessertes Gefühl! Plötzlich traut er sich wieder was zu, auf einmal hat er wieder Ideen und Lust etwas zu tun.
Deshalb: Achte auf deine Haltung! Sie beeinflusst dich mehr als du denkst.