Freiheit ist eine große Sehnsucht aller Menschen. Aber was ist das wirklich, Freiheit?
Dazu sagt mein hoch geschätzter Kollege Wolf Büntig:
Freiheit ist nicht, wenn du tun kannst, was du willst. Freiheit ist, wenn du tust, was DICH will.
Und obwohl ich dabei wähle, das zu tun, was mich ruft und sich im Innern stimmig und gut anfühlt, schränkt es mich im konkreten Handeln ein. Wenn ich mich bewusst und klar dafür entscheide, ein Kind zu bekommen, bin ich in den folgenden Jahren stark eingeschränkt und kann viel seltener tun, worauf ich gerade Lust habe als vorher. Wenn ich mich dafür entscheide, das zu arbeiten, was mich wirklich erfüllt, kann es sein, dass ich ein paar Jahre hart ackern muss oder wenig Geld verdiene und auf vieles verzichten muss. Und doch bin ich frei, obwohl ich mich festgelegt habe – oder gerade deswegen!
Freiheit hat immer einen hohen Preis. Es gibt sie nicht, ohne dass du aus deiner Komfortzone kommst.
Tun worauf du gerade Lust Lust hast, ohne dass dir jemand reinreden kann, das ist Unabhängigkeit – von niemandem abhängen, selbst entscheiden können, immer und jederzeit. Danach streben viele. Es setzt voraus, dass du dich für nichts wirklich festlegst. Deine Zelte nirgends wirklich aufschlägst. In keinem Hafen wirklich anlandest. Immer auf dem Sprung bist, nirgends mit ganzem Herzen. Immer einsam, nie ganz verbunden mit anderen.
Und selbst, wenn du das wolltest, unabhängig sein: es zu können ist eine Illusion. Es ist nicht möglich. Jeder Mensch ist abhängig von anderen Menschen, zwangsläufig. Von denen, die dafür sorgen, dass Benzin an der Tankstelle ist. Von denen, die das Produkt kaufen, das deine Firma herstellt, die dein Gehalt bezahlt. Davon, dass der Bäcker nachts in der Backstube steht, damit du am nächsten Morgen frisches Brot kaufen kannst. Von denen, die dich auf die Welt gebracht und die ersten Jahre auf den Weg gebracht haben, wie gut oder schlecht auch immer. Und so weiter.
Möchtest du unabhängig sein oder frei? Und was bedeutet das für dich?
